‚ ein°sicht ‘
Die Antworten stecken in unseren Köpfen, sie können sich entfalten, wenn wir es zulassen. Die Bilder sind nur ihr Futter, sind Kollagen aus Vertrautem, ganz ähnlich wie schon in ein°sicht (2004), einer Projektion an die Fensterscheiben Berliner Bauten im Osten und Westen der Stadt. Die neu kollagierten Sequenzen stammten großteils aus Archiven, verbanden die historischen Dimensionen mit dem Alltag, übersprangen die Zeiten und visualisierten so für den Passanten die Flüchtigkeit und die Brüche der Geschichte sowie die Grenze zwischen intimer Erfahrung und offizieller Geschichtsschreibung. Und sie waren selbst vergänglich, temporäre Erscheinungen im Fluss des Großstadtverkehrs.
Boris von Brauchitsch
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„Ein wiederkehrendes Thema von Maximilian Moll ist die Konstruktion von Geschichte, die Autorisierung von Geschichte durch Bilder. Das, was früher Texte leisteten, Geschichte zu kolportieren wird jetzt massenmedial über (Bewegt-) Bilder als wahr vermittelt.
Es sind gerade diese Bilder von Bildern, die Maximilian Moll interessieren, Bilder, die schon da sind, Bilder aus dem allgemeinen Bildergedächtnis und Archiven. Diese zerlegt er, fragmentiert sie und überlagert sie. Viele seiner Projektionsprojekte nutzen Fenster als Spielfläche. Diese sind immer auch ein Rahmen zur Welt, der öffentliche Blick in de Welt hinaus, die Grenze zwischen privatem Raum und privater Geschichte und Weltgeschichte. Das trennende Glas kehrt in der Verwendung von Eis wieder. Beides transparente Träger, die immer auch die Fragilität und Zerbrechlichkeit des Medialen aufzeigen. Es gibt keine Bilder ohne Medium. Die transparenten, lusziden Träger vermitteln Immaterialität, treiben die Entkörperung des Bildes voran.“