‚ Perseverance ‘
„Die fragmentierten Fotoreste erscheinen in neuen Arrangements, deren Montagecharakter an den jeweiligen Bruch- und Reissnähten erkennbar ist. Maximilian Moll verschliesst die Bruch- und Reissnähte, um wieder ein Bild hervorzubringen, indem er die Einzelteile in Wasser tränkt. Die Konsistenz des Wassers ist wie das Fotobad, das bei der Fotoentwicklung ursprünglich das Abbild sichert , verschweisst und versiegelt, hier adaptiert auf das natürliche Material des Wassers, das wiederum ikonoklastisch ist, denn Eis schmilzt. Hier wird es zur Metapher für die Vergänglichkeit des Bildseins in seinem Material. Versatzstückhaft ragen aus dem Gebilde eingefrorene Figurationen wie Augen, Gesichter oder Kinderköpfe hervor, wie eingefrorene Erinnerungen. Es sind Eisbilder, die unter konventioneller Betrachtung der Vergänglichkeit preis gegeben sind. Erinnerung löst sich hier langsam auf und verwässert buchstäblich. Andererseits tritt eine Verdichtung und Verschichtung der einzelnen Fotoelemente auf, deren Nähte durch das Eis verschweisst werden und deren Oberflächen wieder zu einem Gesamtbild geschlossen werden. Hierin liegt die Hartnäckigkeit und das Durchhaltevermögen, das der Titel ‚perseverance’ nahe legt. Die Elemente erhalten sich auf Eis gelegt und werden in Emotionslosigkeit konserviert. Die Dokumentation dieses Vorgang ist wiederum ein Foto. Das Medium trägt das Bild und ist selbstreferentiell indem das Foto die derart verarbeiteten Fotos zeigt.“