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‚ Heile Welt / safe harbour - sound world



„..Maximilian Moll kreist um ein zentrales Thema, er versucht immer wieder aufs Neue den Status Quo ein wenig zu verrücken, ihn anders zu beleuchten oder „anderswohin zu tragen“ (metà phérein). Dabei bedient er sich im Fundus des bereits vorhandenen Materials und vorhandener Ikonographie, er lockt mit dem Vertrauten, mit Seh-Gewohnheiten und rekomponiert seine Fundstücke zu neuen und übergreifenden Aussagen, die immer auch das Traditionelle mit einschließen. Heile Welt (2002) etwa spielt mit dem von der Autoindustrie geprägten Bild des Wagens als wohnlichem Ort, der zugleich Flexibilität und Sicherheit verspricht. Während ich mich ebenso bequem wie frei bewege, bleibt das Fremde, bleiben die bösen Überraschungen doch draußen, das zumindest suggeriert die Werbung. Bei Maximilian Moll steht das Automobil still und das Außen dringt von allen Seiten ein. Von Freiheit und Bequemlichkeit keine Spur: Wie in einem Käfig ist der Betrachter den Ereignissen ausgesetzt. Und die drehen sich wiederum um ein Auto, diesmal ein von unbekannter Hand ferngesteuertes Spielzeugauto, dass sich aus wechselnden Perspektiven – aus der Distanz ebenso wie aus der Subjektive – seinen Weg durch Häuser von Ludwig Mies van der Rohe und Hans Scharoun bahnt und dabei verschiedene Seinszustände der Architektur passiert: Geleckte Renommiervillen in der Stuttgarter Weißenhofsiedlung, Junkie-Häuser in Leipzig sowie von einer Flut des Jahres 2002 in Grimma zerstörte Gebäude. Am Ende steht der Absturz des Automobils und ein weißes Rauschen. Diese Auslöschung mag manches bedeuten, doch es entsteht der Eindruck, dass als Auslöser nur ein perfektes Zusammenspiel infrage kommt. Zwischen bürgerlicher Saturiertheit, Überdruss und Naturgewalt...“


Dr. Boris von Brauchitsch  







































Safe Harbour - Sound World

Interactive Multi-Projection-Installation to be viewed from the inside of a car combined with live surveillance camera on the audience.

A journey from the perspective of a toy car pacing through the living spaces of a Mies van der Rohe and a Hans Scharoun house in Stuttgart/ Germany built in 1927 in contrast to the hide-out of heroin-junkies in an abandoned house in Leipzig and the living room of a house in Grimma destroyed by the big flood in 2002.

The idea of safety in family homes and different states of domesticity are challenged.

9 Min projected on left, front and right window of the car creating a surround view.

                                                                                                                                           Stuttgart, Nov 1-10 2002

Photo-Series

of 180 to 360° panoramic views of the locations from toy car perspective.                                                                    Height 30 cm, Length varies between 500-800 cm.